Die Zeit heilt alle Wunden? Nicht wirklich. Alleine die Literatur sorgt dafür, dass man immer wieder an Schocknachrichten aus der Vergangenheit erinnert wird. Sie trägt die Verantwortung für die Konsequenzen einer literarischen Aufarbeitung, die geeignet ist, altes Narbengewebe wieder aufzureißen und lange verdrängte Ereignisse erneut in den Brennpunkt zu rücken. Hier wirkt die Literatur wie ein Gerichtsprozess, der Jahre nach der Tat alle Details des Verbrechens in epischer Breite ausführt, und den Angehörigen der Opfer kaum Erleichterung verschafft. Oft passiert genau das Gegenteil. Wenn dann Prozess und Literatur Hand in Hand gehen, liegt eine hochexplosive Mischung vor, der man sich nur behutsam nähern sollte. …
Sprecher Arndt Stroscher
Hilmar Klute ist Streiflicht-Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er hat einige Bücher veröffentlicht, darunter den zeitkritischen Essay Wir Ausgebrannten (2012). 2015 erschien bei Galiani seine »ebenso kluge wie gründliche und liebevolle« (FAZ) Ringelnatz-Biografie War einmal ein Bumerang. Sein literarischer Debütroman Was dann nachher so schön fliegt erschien 2018 und wurde von der Presse hochgelobt. Hilmar Klute lebt in Berlin.
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